Zuverdienst

Die bag if unterstützt die Entwicklung von Zuverdienstangeboten in Deutschland seit vielen Jahren. Mit ihrem Projekt „Zuverdienst: Ein Beitrag zur inklusiven Gesellschaft“ hat die bag if zwischen 2014 und 2017 gezielt auf die Verbreitung und Weiterentwicklung des Zuverdienstansatzes hingewirkt. Die eigens hierfür eingerichtete Webseite finden Sie HIER.

Ziele und Rahmenbedingungen des Zuverdienst

Die Zahl der Menschen, die dauerhaft erwerbsgemindert sind, steigt kontinuierlich. Ihr Leistungsvermögen liegt unterhalb von drei Stunden Arbeit täglich. Eine Vielzahl von ihnen ist psychisch erkrankt oder behindert. Dies bedeutet nicht, dass sie nicht arbeiten können und wollen. Sie benötigen allerdings einen passenden Rahmen.

Zuverdienstangebote bieten angepasste Arbeitszeiten auch unter drei Stunden täglich, individuelle Arbeitsanforderungen, Rücksichtnahme auf Leistungsschwankungen und Krankheitsausfälle, (wenn möglich) keine zeitliche Beschränkung der Beschäftigungsdauer und keinen Druck, den Rehabilitation erzeugen kann. Die Nutzer*innen können so bleiben, wie sie sind, und gehen einer individuell angemessenen Beschäftigung nach.

Im Gegensatz zu einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen oder einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen sind Zuverdienstangebote sehr niedrigschwellig konzipiert. Das heißt, die Nutzer*innen brauchen weder eine ärztliche Verordnung bzw. Begutachtung und die angebotenen Tätigkeiten sind in ihren Anforderungen (z.B. was Zeit und Arbeitsintensität angeht) an den physischen und psychischen Möglichkeiten der Nutzer*innen ausgerichtet. Zuverdienstangebote gibt es in vielen Bereichen und mit unterschiedlichen Konzeptionen (Zuverdienstfirmen, Zuverdienstprojekte oder Einzelarbeitsplätze in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes).

Das Projekt „Zuverdienst – Ein Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft“ der bag if

Mit der Weinheimer Erklärung vom Mai 2013 wurde der Grundstein gelegt für eine neue, verbandsübergreifende Initiative zum Ausbau und zur dauerhaften Etablierung von niedrigschwelligen Zuverdienstangeboten für psychisch kranke Menschen. Die Erklärung wurde von der Freudenberg Stiftung und der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (bag if) initiiert und in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP e.V.) und der Aktion Psychisch Kranke (APK e.V) ausgearbeitet.

Mit Unterstützung der Freudenberg Stiftung und der Aktion Mensch hat die bag if zwischen 2014 und 2017 diese Aktivitäten mit einem Aufklärungsprojekt in konkrete Maßnahmen und Aktionen umgesetzt.

Unter dem Titel „Zuverdienst: Ein Beitrag zur inklusiven Gesellschaft“ wurde die Diskussion um die Reform der Eingliederungshilfe und eine inklusive Erweiterung der Teilhabeangebote genutzt, um potentiellen Leistungsträgern (Kommunen, überörtlichen Sozialhilfeträgern oder Job-Centern) Vorschläge zu Umsetzung und guter Praxis zu präsentieren und ihnen die Konzeption und den Aufbau entsprechender Angebote zu erleichtern.

Damit alle beteiligten Akteur*innen in der Zukunft auf notwendige Informationen und Praxismaterialien zurückgreifen können und um mögliche Diskussionen und Verhandlungen zwischen Leistungsträgern und Leistungsanbietern zu versachlichen und zu erleichtern, wurden folgende Aktivitäten im Rahmen des Zuverdienstprojektes durchgeführt:

  • Erstellen von Öffentlichkeitsmaterialien
  • Aufbau von Vernetzungsstrukturen
  • Erarbeitung und Sammeln von Praxismaterialien
  • Beteiligung an relevanten Veranstaltungen und Organisation eigener Fachtage

Hier finden Sie die Webseite des Projekts.

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